Über das Projekt

Die Idee

Wie kommt man auf den Gedanken, Fotos von Leuchtröhren zu machen? So ganz genau weiß ich auch nicht mehr, was dafür ausschlaggebend war. Nur ist es so, dass ich schon immer für irgendwelche technischen Sachen zu begeistern bin. Auch interessiert mich dabei oftmals die Geschichte, trocken gesagt die „Technik- und Industriegeschichte“. Und wenn damit noch etwas Nostalgie verbunden ist, gefällt mir das umso mehr.

Dass es die bunten Leuchtröhren in Karlsruhe zwar noch gibt, aber dass sie weniger werden, ist offensichtlich. Mehrere sind bereits defekt und werden nicht mehr repariert. Ich finde es schade, dass man so etwas nicht erhält. Denn schließlich sind viele der gebogenen Glasröhren kleine Kunstwerke.

So reifte die Idee, die (noch) vorhandenen Leuchtröhren-Reklamen zu fotografieren und damit ein kleines Zeitdokument zu schaffen. Außerdem ist es ein Anreiz, derartige Motive in relativ ungünstigen Lichtverhältnissen zu fotografieren und die Kamera meines Smartphones an ihre Grenzen zu bringen. Als interessanten Nebeneffekt lernte ich bei der Suche nach Motiven die Straßen von Karlsruhe aus einem ganz anderen Blickwinkel kennen.

Die Umsetzung

Ursprünglich wollte ich lediglich die schönsten Anlagen in einem Beitrag in meinem Blog erwähnen und die Fotos dazu einfügen. Doch dann dachte ich mir, dass ich dem Ganzen einen würdigeren Rahmen geben und alle entdeckten Anlagen mit möglichst einigen Hintergrundinformationen veröffentlichen sollte. Und so entstand im März 2018 diese Projekt-Website unter dem Namen „Leuchtröhren in Karlsruhe“. Hier gibt es für jede Leuchtröhren-Anlage eine eigene Seite mit Fotos und – wenn vorhanden – weiteren Informationen. Deren Recherche und das Finden von historischen Daten machte mindestens genauso viel Spaß wie das Fotografieren.

Bei der Auswahl der Objekte musste ich Abgrenzungen treffen. So finden keine modernen Anlagen in diesem Projekt Patz, bei denen die Röhren als rein architektonisches Element mehr oder weniger als Beleuchtung genutzt werden. Beispiele hierfür sind verschiedene Tankstellen oder das Gebäude der Sparkasse am Europaplatz. Auch moderne, kleine Röhren für die Innenanwendung, die überwiegend in Schaufenstern zu finden sind, habe ich weitestgehend ausgeschlossen. Solche sieht man oft in Apotheken in Form der Apothekensymbole oder in Geschäften und Bars z.B. mit dem Schriftzug „OPEN“. Weiterhin geht es mir in diesem Projekt nur im die Röhren in der sogenannten „offenen Bauweise“; die Röhren sind also sichtbar.

Sollte es weitere Leuchtröhren in Karlsruhe geben, die ich übersehen habe, dann kannst du mir deren Standort gerne mitteilen!

Im Juni 2019 änderte ich den – zugegeben etwas sperrigen – Namen „Leuchtröhren in Karlsruhe“ in „Neonmuseum Karlsruhe“; die Adresse wurde noch einfacher: „neonmuseum.de“.

Die Technik

Umgangssprachlich werden Leuchtröhren oft als Neonröhren bezeichnet. Tatsächlich sind Neonröhren aber nur eine Art der Leuchtröhren – und zwar eine, mit der alles angefangen hat. Erfunden wurde die Neonröhre um 1909 von dem französischen Physiker und Geschäftsmann Georges Claude. Er entdeckte die Wirkungsweise eher zufällig bei seinen Versuchen, reinen Sauerstoff aus der Luft zu isolieren.

Leuchtröhren sind Glasröhren, die mit einem Edelgas bzw. Edelgasgemisch gefüllt sind. An beiden Enden befinden sich Elektroden, an denen Wechselspannung angelegt wird. Diese beträgt mehrere hundert Volt, wobei die Zündspannung wesentlich höher ist (maximal 7.500 Volt). Zur Erzeugung der Zünd- und Betriebsspannung wird ein Transformator oder ein Schaltnetzteil verwendet.

Die unterschiedlichen Farben der Leuchtröhren werden einerseits durch das eingefüllte Gas erreicht, andererseits durch Farbglasfilter und/oder innen aufgetragenen Fluoreszenzfarbstoff. Folgende Farben sind allein mit Gasen möglich:

OrangerotNeon
GrünNeon mit Quecksilber in grüngelber Röhre
WeißKrypton
RosaArgon
BlauArgon mit Quecksilber
WeißrosaHelium
GelbHelium in gelber Röhre
GelbrosaStickstoff (kein Edelgas)
BläulichweißKohlendioxid (kein Edelgas)

In der praktischen Anwendung werden die Farben aber meist nicht durch unterschiedliche Gasfüllungen, sondern durch unterschiedliche innen aufgetragene Leuchtstoffe erreicht. Diese wandeln die Ultraviolett-Emission einer Argon-Quecksilber-Füllung in sichtbares farbiges Licht um.

Diese und noch weitere Informationen zum technischen Hintergrund gibt es auf einer Wikipedia-Seite.