Chemnitz leuchtet – im Industriemuseum

Bei meinem letzten Besuch in Sachsen Mitte Dezember 2023 hatte ich Gelegenheit, mal wieder im Industriemuseum Chemnitz vorbeizuschauen. Für mich als technikbegeisterten Menschen, der die Zeit der Berufsausbildung und des Studiums in Chemnitz – sorry, anfangs Karl-Marx-Stadt – verbrachte, immer eine gute Adresse. Doch diesmal lockte mich vor allem die Sonderausstellung „Chemnitz leuchtet“.

Chemnitz und Licht, darüber kann man sicher viel erzählen und zeigen. Dass Chemnitz wirklich leuchtet, wissen zumindest alle diejenigen, die bei Dunkelheit auf der Autobahn an Chemnitz vorbeifahren. Der farbig beleuchtete hohe Schornstein des Kraftwerkes, der auch aus dem Umland sichtbar ist, ist mittlerweile eines der Wahrzeichen der Stadt geworden. Um ihn geht es natürlich auch in der Sonderausstellung. Genauso wie um die Entwicklung der öffentlichen Stadtbeleuchtung. Für mich aber viel spannender waren die gezeigten Neons. Diese sind an einem doppelseitigen Stahlgerüst angebracht und leuchten in den Originalfarben. Ich freute mich sehr darüber, dass das Industriemuseum einige der im Stadtgebiet abgebauten Leuchtreklamen in Ehren hält und nun zur Schau stellt.

In dem Ausstellungsraum herrschte eine ganze besondere Stimmung. Außer mir waren an dem Tag nicht viele Besucher im Museum (die waren vermutlich alle auf dem Chemnitzer Weihnachtsmarkt) und in der Sonderausstellung war ich zeitweise ganz allein. So setzte ich mich auf eine der Bänke, schaute die Neons an und lauschte dem Brummen der Trafos. Schön!

Zu den ausgestellten Anlagen wurden verschiedene Hintergrundinformationen recherchiert. Und auch andere Leuchtreklamen, von denen es teilweise nicht einmal mehr Fotos gibt, sind über einen großen interaktiven Bildschirm per Stadtplan aufrufbar. Im Prinzip ist es das, was ich in meinem Projekt „neonmuseum.de“ für Karlsruhe mache – in Chemnitz ist das Ganze nur eben real greifbarer.

Die sehr empfehlenswerte Sonderausstellung läuft noch bis zum 5. Mai 2024. Doch auch wenn die Leuchtreklamen wieder abgebaut sind – eine sehr schöne Anlage ist in der Dauerausstellung zu sehen: die des ehemaligen Wismut-Kaufhauses „Glück Auf“.

Vielen Dank an das Industriemuseum Chemnitz für die Genehmigung zum Veröffentlichen der Fotos!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert